Joh... die Bundeswehr kam (kann nur aus akutem Personalmangel gewesen sein!) auf die Idee, mich für 12 Monate nach Naila in die Frankenwaldkaserne zu stecken, zum 16. Fernmelderegiment/32 in den TMLD (Tiefflugmelde- und Leitdienst) als Radaroperator. Tja, da hab ich dann gelernt, das Ding aufzustellen, in Betrieb zu nehmen und das zu tun, was ich auch heute noch am liebsten tue: Fernsehen...

Technische Daten: Zwei MAN 630 - Fahrgestelle (130 PS Vielstoff). Auf einem die Antennenanlage (siehe Bild) mit 13m - Mast und den Radar-”Ohren”. Im anderen Fahrzeug in der Standart-Fernmeldekabine das eigentliche Radargerät von Siemens (Bj. 1962... uff!) mit einem Erfassungsradius von 30km beim MPDR 30 oder 45km beim MPDR 45 (MPDR = Mobiles Puls-Doppler Radar).

Diese Radargeräte konnten unabhängig von der jeweiligen Kaserne aus operieren und wurden bei Bedarf entlang der ehemaligen deutsch/deutschen Grenze eingesetzt, um eine lückenlose Überwachung des Luftraums in niedrigen Höhen (z.B. Radarschatten in Tälern “ausleuchten”, die von stationären Radaranlagen im Hinterland mit höheren Reichweiten nicht eingesehen konnten) zu gewährleisten.

Die gesammelten Daten wurden per Richtfunkstrecke oder auch per Telefonleitung an die angeschlossenen CRC (Control- and Reportingcenter) übermittelt, oder direkt per Funk an eigene Luftverbände: “Ey, hör amol... da fliecht wos, und des is nier von uns... Gugg amol nooch” (Fränkisch für: Unbekanntes Flugzeug geortet, bitten um Verifizierung).

Die Geräte wurden ab 1992 nach und nach ausgemustert und verschrottet oder (soweit ich weiß) an die Türkei abgegeben.

Meines Wissens nach benutzt noch die pakistanische Luftwaffe diese Geräte (die armen!).

Wer noch Unterlagen/Photos über die “Radar-Emmas” hat, kann sie mir gerne zuschicken. Ich würde mich freuen!

An dieser Stelle möchte ich die Kameraden von den Naila-Bären des Jahres 1991 recht herzlich grüßen, vor allem Axel, Werner, Staro und wie sie alle hiessen! NAILA-BÄR!